Eine pralle, elastische Haut und feste Konturen sind Merkmale eines jungen, frischen Gesichts. Das ist nicht nur, aber zu einem großen Teil dem Kollagen in der Haut zu verdanken. Kollagen ist ein Protein, dessen Struktur einem Tau ähnelt, und das wie eine Art Fasergerüst das Bindegewebe stützt. So bleibt die Haut straff und das Gewebe dort, wo es hingehört. Doch das Protein kann noch mehr. Es sorgt mit dafür, dass sich neue Hautzellen bilden können und dass Feuchtigkeit gespeichert wird. Bei all diesen Aufgaben verbraucht der Körper viel Kollagen, das er aber nachts in der Erholungsphase problemlos wieder ersetzt. So weit die gute Nachricht.
Temporäre Hilfe
Die schlechte Nachricht ist, dass dieser Prozess sich mit der Zeit verändert. Das hat einerseits mit der ganz natürlichen Hautalterung zu tun, wird andererseits aber durch einen hektischen Alltag und eine ungesunde Lebensweise gefördert. Die Folgen zeigen sich im Spiegel. Fältchen und Falten bilden sich, die Haut wird schlaff und fahl. Zeit, etwas zu tun und sich anders zu pflegen! Das probate Gegenmittel zum natürlichen Kollagenverlust ist: künstliches Kollagen. Das kann die Kosmetikindustrie inzwischen wunderbar herstellen und ja, es hilft. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass die Hilfe temporär ist und dass künstliches Kollagen die Haut nicht so umfassend unterstützen kann, wie es das körpereigene Kollagen in der Jugend getan hat. Das vorausgesetzt, kann es aber durchaus kleine Wunder bewirken.
Einsatz in der Kosmetik
Die Haut kann auf zwei Wegen mit ihm versorgt werden. Zum einen steckt das glättende Protein heute in vielen Kosmetikprodukten, die einen Anti-Aging-Effekt versprechen. Dieses Versprechen wird oft auch gehalten. Die Haut wirkt dann nach dem Auftragen einer Maske oder einer Creme mit Kollagen etwas glatter und frischer. Aber leider nur für wenige Stunden. Dann muss nach gecremt werden. Dennoch, für einen besonderen Anlass sind kollagenhaltige Cremes gute Verbündete, die ein paar Jahre optisch weg schummeln können.
Aufpolstern in der Ästhetik
Eine nachhaltigere Wirkung kann heute dagegen die ästhetische Medizin erzielen. Beim Beautydoc wird Kollagen mit einer feinen Nadel direkt unter die Problemzone gespritzt. Die Falte wird so von innen quasi aufgepolstert. Bis sichtbare Effekte eintreten, sind meist mehrere Unterspritzungen nötig. Vor allem, wenn tiefe Falten entknittert werden sollen. Ist der Effekt aber erst einmal eingetreten, kann er bis zu einem halbenJahr anhalten. Dann hat sich das Kollagen abgebaut und muss erneuert werden.
Nicht nur Falten sind Kandidaten für eine Unterspritzung mit Kollagen. Das Protein eignet sich auch, um verloren gegangenes Volumen an den Wangen aufzufüllen und schmal Lippen aufzupolstern. Apropos. Auch Lippenstifte und Mascara enthalten inzwischen oft Kollagen. Mund und Wimpern wirken dann fülliger und geschmeidiger. Aber auch hier gilt, dass die Wirkung nach einigen Stunden wieder nachlässt